Liebe Freunde des flotten Spieleinstiegs,

anbei zitiere ich einen Artikel aus dem Blog von Cthulhus Ruf (www.cthulhu.de) von dem Autor Daniel, der beschreibt, wie der Erfinder des Rollenspiels die rasche Erfindung eines Charakters ermöglicht im Notfall. Ich denke, man kann diesen tollen Artikel nicht oft genug verbreiten, trifft er im Ton doch den Kern des Problems und löst zugleich auf vom Erfinder erlaubte Art und Weise selbiges. Danke an den Autor und danke an www.cthulhu.de ...:

Sandy Petersens Quickie-Cthulhu-Charaktererschaffung

Die Spieler sitzen endlich alle am Tisch, die Knabbereien würden aus ihren knisternden Packungen befreit und in Schüsseln gebettet, der Spielleiter sitzt Hände reibend hinter seinem Schirm, vor ihm die gesammelten Notizen für das gleich beginnende Abenteuer. Es wird das perfekte Grauen! Fehlen nur noch die ausgearbeiteten Spielercharaktere… Was, gibt es keine vorgefertigten Charaktere? Oh Mist, ich hab meinen FBI-Agenten zu Hause vergessen! Ich will nicht schon wieder den Professor spielen…

Szenen die womöglich an jedem Spieltisch schon einmal stattgefunden haben. Doch es gibt eine recht schnelle und simple Lösung für die Charaktererschaffung, die auch (oder gerade) für Conventions geeignet ist: Sandy Petersens Quickie Charaktererschaffung! Ich glaube Sandy Petersen muss ich niemandem mehr vorstellen, aber ich tu es trotzdem ganz kurz: Er ist der Erfinder des Cthulhu-Rollenspiels. Und nun zum eigentlichen Thema:

Nachdem jeder seine Attribute ausgewürfelt hat, kommt die Qual der Wahl, welchen Beruf soll mein Charakter ergreifen? Hat man sich einmal entschieden kommt die etwas zeitintensivere Verteilung der Prozentwerte auf die Fertigkeiten dran und hier greift das Quickie-System ein. Verteilt werden nämlich feste Prozentwerte, unterteilt nach Berufsfertigkeiten und Hobbyfertigkeiten. Damit entfällt das hin- und herrechnen mit den Prozentpunkten und man baut sich seinen Charakter wirklich innerhalb von wenigen Minuten zusammen. Folgende Prozentwerte stehen einem damit zur Verfügung:

Berufsfertigkeiten des Charakters:
Es dürfen 5x 30% vergeben werden, 3x 50% und einmal der Wert 70%

Hobbyfertigkeiten des Charakters:
Es dürfen 4x 40% vergeben werden und 2x 60 %

Sollte eine Fertigkeit bereits eine gewisse Grundchance besitzen, so kann man entweder entscheiden ob man sie direkt dazuaddiert (Beispiel: Grundchance Ausweichen 25% mit einem Wert von 40% wird daraus: 25% + 40% = 65% ) oder, wenn einem der Wert dann zu hoch erscheint, diese Grundchance einfach weglässt. Sandy Petersen verfährt so, dass er bei wirklich hohen Werte (wie Faustschlag 50%) alle Punkte addiert die über 25% liegen. Im Falle Faustschlag erhält man also 25% extra auf seinen verteilten Fertigkeitswert (Beispiel: Grundchance Faustschlag 50% mit einem Wert von 40% wird daraus 25% + 40% = 65 %). Das ist alles.

Vielleicht erscheint einem die Höhe der vorgebenen Prozentwerte als etwas gering, doch sollte dies letztendlich kein Hindernis darstellen, schnell sind die Werte überarbeitet und vielleicht etwas nach oben korrigiert, ganz so wie die Spielrunde es mag oder auch braucht. Mit Hilfe dieser Methode umgeht man allerdings auf jeden Fall das Problem, dass vorgefertigte Charaktere manchmal einem neuen Hemd ähneln lässt: Natürlich ist es meine Größe, aber irgendwie zwickt und zwackt es allerorten und ich fühle mich damit gar nicht wohl. So mancher Spieler wird dies wohl schon von seinem Charakter gedacht haben, den der Spielleiter ihm da gerade aufs Auge gedrückt hat. Nun kann man innerhalb von fünf Minuten seine Attribute auswürfeln, Berufsfertigkeiten verteilen und dann kann es eigentlich auch schon losgehen!